Erste Tagung in Schleswig an der Schlei
Uwe-M. Troppenz
Nun haben wir sie hinter uns: Die erste Jahrestagung der Gesellschaft für Geschiebekunde. Am 5. Oktober fand sie in Schleswig an der Schlei im Rahmen des Geschiebesammler-Treffens statt, das Helmut Meier aus Schuby bei Schleswig organisiert hatte. Ihm galt der Dank des GfG-Vorsitzenden F. Stoßmeister, daß er die Tagung innerhalb dieses Treffens ermöglicht hatte: “Genauso unkompliziert war das bei der Gründung der Gesellschaft gedacht.”
In seiner Begrüßung unterstrich Stoßmeister den Sinn einer überregionalen Organisationsform und sagte weiter: “Viele halten die Verzahnung mit der Universität für geglückt, ohne daß damit jeder Sammler gleich in den Rang eines Forschers erhoben werden soll. Aber unser Wappenzeichen, das Xenusion, ist ein Beispiel, wie Laien und Forscher ihre Anteile am Gesamtbild von Erde und Leben haben…Nicht jeder macht den großen, bedeutenden Fund. Aber mit jedem Körnchen wird etwas beigetragen. Und ich bin sicher: Wenn die Universität es lernt, etwas geschickter und vor allem sichtbarer mit solchen Ge-schenken wie der Sammlung Kausch umzugehen, da wäre mancher eher bereit, seine Schätze für das Ganze einzubringen.” Den Jahresbericht des 1. Sekretärs gab der 2. Sekretär K.-H. Eiserhardt, da sich Dr. R. Schallreuter auf einer Forschungs-reise in Nordafrika befand. Eiserhardt stellte fest, daß “unsere Gesellschaft auf ein erfolgreiches erstes Vereinsjahr zurückblicken kann”. Die weiteren Ausführungen entsprachen etwa dem, was in dem auf den vorherigen Seiten veröffentlichten Artikel “Ein Jahr Gesellschaft für Geschiebekunde” nachzulesen ist. Andererseits warnte Eiserhardt auch vor zuviel Optimismus: “Wir dürfen aber auch nicht übersehen, daß unsere Gesellschaft noch sehr jung ist und daß es von daher ganz natürlich ist, wenn einige unserer Vereinsziele auch im kommenden Geschäftsjahr wohl noch nicht erreicht werden. -*-ch denke insbesondere an die Schaffung unseres Geschiebe-Archivs. Hier sieht es wirklich so aus, als ob es schnelle und einfache Lösungen nicht geben wird.” Nach einem zufriedenstellenden Kassenbericht von B. Brügmann gab Uwe-M. Troppenz einen Bericht über die Öffentlichkeitsarbeit, wobei er besonders auf “Geschiebekunde aktuell” verwies. Dabei bat er die Mitglieder um lebendigere Mitarbeit. Als Sprecher der Schleswiger Sektion gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß die erste Jahreshauptversammlung der GfG in der Schlei-stadt stattfindet. Abschließend erklärte er, es sei wünschens-wert, “wenn weitere Sektionen gegründet würden, die in ‘Geschiebekunde aktuell’ ihr Mitteilungsblatt sehen”. So könnten die Kontakte und der Erfahrungsaustausch und damit letztlich der Zusammenhalt der Geschiebesammler noch weiter ausgebaut werden, was der Geschiebekunde nur förderlich sei. Nach zwei Satzungsänderungen, die das Vermögen des Vereins nach einer etwaigen Auflösung und den Status des Museumsvertreters im Vorstand betrafen, beschlossen die rund 80 anwesenden Mitglieder die Satzung einstimmig. Ebenso einstimmig wurde beschlossen, prof. Dr. Dr. h.c. Ehrhard Voigt aus Hamburg zum ersten Ehrenmitglied der GfG zu machen (siehe Dokumentation. Weiterhin wurde eine von der Sektion Schleswig eingebrachte Resolution zur Erhaltung der Ölschiefergrube Messel als Ausdruck der Solidarität mit den dort tätigen Paläontologen einstimmig verabschiedet (Wortlaut in der Dokumentation).
Anschließend schritt man zu den Vorstandswahlen, da der bisherige Vorstand lediglich kommissarisch tätig war. Zunächst wurde über die Länge der Wahlperiode diskutiert, und man einigte sich schließlich (bei einer Gegenstimme) auf einen zweijährigen Zyklus. Der bisher im Amt befindliche Vorstand wurde en bloc einstimmig für zwei Jahre gewählt: “1. Vorsitzender F. Stoßmeister, 1. Sekretär Dr. R. Schallreuter, 2. Sekretär K.-H. Eiserhardt, Pressereferent U.-M. Troppenz, Schatzmeister B. Brügmann, Datenverantwortlicher R. Posdziech, Museumsver-treter Prof. Dr. G. Hillmer. Als Kassenprüfer wählte die Versammlung H.-W. Lienau und K.-H. Fischer.
Die Mitglieder nahmen dann weiter an der Geschiebesammler-Zusammenkunft teil, die anschließend eine Fahrt zum nahegelegenen “Freizeitpark Tolk” vorsah, wo die Sammlung Kümmel aufbewahrt und in wesentlichen Teilen dem Publikum gezeigt wird. Den Aufbau hatte der Flensburger Museumspfleger a.D. Alfred Zachau besorgt. Über die Gesamt-Veranstaltung vom bis 6. Oktober veröffentlichten die “Schleswiger Nachrichten” einen ausführlichen bebilderten Bericht, den wir in der Rubrik “Medienschau” als Faksimile wiedergeben.
Geschiebekunde aktuell 1985 [Ga 1(4)]