Sedimentärgeschiebe 2025Feuerstein |
Kristallingeschiebe 2025Järeda-Granit |
Järeda-Granit
Kristallines Geschiebe des Jahres 2025
Järeda-Granit ist ein grobkörniger, gleichkörniger Granit aus Småland. Er kommt nur dort vor und ist ein leicht zu erkennendes Leitgeschiebe. (Erstbeschreibung durch HOLST 1885.)
Wie bei den meisten Graniten überwiegt Alkalifeldspat, der rötlich, rötlichbraun oder auch hellbraun aussieht und oft einen grauvioletten Farbstich aufweist (Vinx 1999). Die Feldspäte sind etwa 1-1,5 cm groß. Typisch sind schwarze Risse in diesen Alkalifeldspäten. Die Risse sind nur wenige Zehntel Millimeter breit und zeigen alle ungefähr in eine Richtung. Das schwarze Mineral in den Rissen ist Biotit, was aber nur unter einem Mikroskop erkennbar ist.
Ein Geschiebe, das als Järeda-Granit bestimmt wird, muss einen nennenswerten Anteil dieser schwarz-rissigen Feldspäten enthalten.
Plagioklas ist makroskopisch kaum sichtbar, steckt aber in großer Menge als perthitische Entmischung im Alkalifeldspat. Järeda-Granit ist ein Monzogranit, enthält also relativ viel Plagioklas. (Granite, in denen der Alkalifeldspat deutlich überwiegt, heißen Syenogranite.)
Der reichlich enthaltene Quarz ist weiß, hellgrau oder blau und durch mechanische Belastung rissig. Manche Quarze sind in sich in viele winzig kleine Stücke zerbrochen und sehen auf Bruchflächen körnig wie Zucker aus.
Ein Teil des Järeda-Granits enthält länglich verformte Quarze und hat ein gneisähnliches Gefüge.
Järeda-Granit gehört zu den wenigen Leitgeschieben, von denen es auch große Findlinge gibt.
Bild 1: Järeda-Granit, anstehend 4 km nordwestlich Mållila, Småland (Sammlung M. Torbohm)
Bild 2: Järeda-Granit, Geschiebe von Klütz, Mecklenburg (Sammlung M. Bräunlich)
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Ähnliche Gesteine
Aktuell sind keine ähnlichen Granite aus anderen Vorkommen bekannt. Jedoch zeigt Marc Torbohm ein Nahgeschiebe, das etwas außerhalb des Järeda-Gebiets gefunden wurde. Es ist kräftiger rot als der typische Järeda-Granit und enthält nur wenige schwarze Risse. Solche Nahgeschiebe sollten beachtet werden, denn sie bringen uns auf die Spur von potenziellen Doppelgängern.
Järeda-Granit (Geschiebe)
Literatur
HOLST N. O. 1885: Beskrifning till kartbladet Hvetlanda. SGU. Ser Ab. N. 8. Stockholm
TORBOHM M: Järeda-Granit (https://geologische-streifzuege.info/jaereda-granit/)
Stand 22. November 2024VINX R. 1999: Der Järeda-Granit als Leitgeschiebe: Ein roter Småland-Granit mit spezifischen Merkmalen – Archiv für Geschiebekunde 2 (9): 687-696, 3 Abb., 1 Tab., Hamburg
Matthias Bräunlich, Dezember 2024
Alter Berner Weg 43A, 22393 Hamburg
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